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Jürgen Löhle: Die Tour de France

Deutsche Profis und ihre Erfolge

Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2017, ISBN: 978-3-667-10922-4

Die Tour de France ist das berühmteste, bedeutendste und wohl auch schwerste Radrennen der Welt. Die Tour wird alljährlich im Juli ausgetragen und führt dabei in wechselnder Streckenführung quer durch Frankreich und das nahe Ausland. Mittlerweile dauert sie mit Ruhetagen drei Wochen. Die Tour de France wurde im Jahr 1903 von der auf eine Auflagensteigerung bedachten Sportzeitung L’Auto gegründet. Diese musste sich damals insbesondere gegen das 1892 gegründete Konkurrenzblatt Le Vélo bewähren, von dem es sich 1900 abgespalten hat (zunächst unter dem Namen L’Auto-Vélo). Letztendlich setzte sich L’Auto durch, schon 1904 erschien Le Vélo zum letzten Mal. Der Chefredakteur des Blattes war jahrzehntelang auch der erste Tourdirektor. Seitdem hat sich viel im Reglement und auch von der Professionalisierung geändert.

Der Radsportjournalist Jürgen Löhle und der Fotograph Hans Roth stellen in diesem Buch die Tour de France aus deutscher Sicht vor und bieten damit auch ein Stück deutscher Sportgeschichte an. Im ersten Teil werden die erfolgreichsten deutschen Radsportler angefangen von Josef Fischer bis Marcel Kittel im Jahre 2017 vorgestellt. Danach berichtet das Buch von der Stimmung bei den deutschen Etappenorten während der Tour. Anschließend werden die deutschen Teams wie Telekom/T-Mobile, Milram oder das aktuelle Giant Alpecin unter die Lupe genommen. In einem vierten Kapitel wird die Frage beantwortet, was die deutschen Zuschauer mit der Tour verbindet und zum Schluss noch auf die Deutschland-Tour 2018 und deren Chancen eingegangen.

Die Auseinandersetzung mit dem (leidigen) Thema Doping, das natürlich nicht nur ein deutsches, sondern weltweites Problem ist, kommt bei der Auflistung vor allem bei den Erfolgen von Jan Ullrich und seines Teams etwas zu kurz. Es dämpft aber immer noch die Radsportbegeisterung in Deutschland, die jetzigen Protagonisten wie Kittel, Zabel oder andere müssen sich das Vertrauen der Fans, Sponsoren und des Fernsehens wieder hart erarbeiten und sind Opfer ihrer vorherigen Generation.

Sonst ist das Buch sehr gut gemacht und aufbereitet, es weckt Interesse für den deutschen Radsport, der im Augenblick bis auf einen guten Gesamtklassementfahrer in der Weltspitze angekommen ist. Besonders beeindruckend sind die Bilder, die die Begeisterung der Fans widerspiegeln und Höhen und Tiefen von Fahrern eindrucksvoll illustrieren. Für Sportbegeisterte und vor allem Radsportfans nur zu empfehlen.

 

Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek:

ISBN: 978-3-667-10922-4 .