e-Portfolio von Michael Lausberg
Besucherzäler

Katja und Josef Niedermeier: Namibia

Leben in extremer Landschaft

National Geographic, München 2017

Dieser Bildband beinhaltet spektakuläre Bilder, die die Extreme des afrikanisches Landes in Vegetation, Klima und das historische, kulturelle sowie soziale Leben der Menschen: „Namibia ist der Diamant Afrikas, dessen Vielfalt einzigartig und schützenswert ist. Namibia ist in jeglicher Hinsicht eine Entdeckungsreise wert.“ (S. 25)

Das durchschnittliche Klima des dünn besiedelten Land lässt sich als heiß und trocken beschreiben. Das weitestgehend aride Klima ist subtropisch kontinental. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen.

In der Namib westlich der Abbruchstufe sind Niederschläge äußerst selten. Es weht das ganze Jahr über ein warmer, kräftiger Wind. Sogar im Winter erreichen die Temperaturen oft 25 °C und mehr. In den heißesten Sommermonaten Dezember und Januar liegen die Temperaturen meist deutlich über 30 °C, während sie in den kältesten Monaten, Juli und August, nachts bis zum Gefrierpunkt sinken können, tagsüber dann aber wieder auf rund 25 °C steigen. Morgens und abends ist besonders im Winter mit Temperatursprüngen von mehr als 20 °C innerhalb weniger Stunden zu rechnen. Im Binnenhochland kann es wegen der großen Höhe nachts sogar Frost und in ganz seltenen Jahren auch Schneefälle geben. Tagsüber ist es dort nicht ganz so heiß wie in der Wüste. In der Kalahari verhält es sich ähnlich wie in der Namib. Die Niederschläge sind etwas häufiger, aber immer noch wüstentypisch selten.

Das Klima der Atlantikküste wiederum wird durch den kalten Benguelastrom bestimmt. Dieser kühlt den vorherrschenden Südwestwind stark ab, was infolge von Kondensation die Bildung von (Regen-)Wolken verhindert und regelmäßig einen dichten anhaltenden Nebel in Bodennähe erzeugt. Im Sommer ist es hier angenehm kühl und in den Wintermonaten mitunter auch tagsüber empfindlich kalt. Die Wassertemperatur erreicht selten mehr als 15 °C.

Der Caprivi-Streifen hingegen ist geprägt von meist sicheren Niederschlägen in der Regenzeit. Diese haben ein ausgedehntes Flusssystem und einen subtropischen Savannenwald entstehen lassen. Die Luftfeuchtigkeit ist hier, im Gegensatz zu den anderen Landesteilen, relativ hoch.

Im zentralen Hochland, das den größten Teil Namibias einnimmt, herrscht Sommerregen vor, das heißt mit zwar unregelmäßigen, aber gelegentlich sehr heftigen Regenfällen zwischen November und April ist zu rechnen; der äußerste Süden dagegen liegt im Winterregengebiet, so dass – wenn überhaupt – Regenfälle vor allem in den Monaten Juni und Juli auftreten. Bei aller Unregelmäßigkeit der Regenfälle hinsichtlich Häufigkeit und Ergiebigkeit nehmen diese ausgehend vom Süden mit unter 50 mm pro Jahr in Richtung Nordosten mit bis zu 600 mm pro Jahr deutlich zu, was allerdings regionale Trockenperioden von mehreren Jahren nicht ausschließt.

Die wieder einmal beeindruckenden Bilder stellen ein bislang unbekanntes Land dar, das mit seiner Tierwelt, Flora und Fauna fasziniert. Die deutsche Kolonialgeschichte mitsamt den Völkermorden an den Herero und der Nama, der bis heute nicht entschädigt wurde, und die rassistische Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung. Von diesem Unterdrückungssystem hat sich Namibia in kultureller Hinsicht nicht wirklich erholt. Die Spurensuche in einem Land, wo Temperaturschwankungen von bis zu 40 Grad Celsius zwischen Tag und Nacht, der beiden Biologen und Abenteurer Katja und Josef Niedermeier ist dennoch ein gelungener Bildband, der das Fernweh in jeder Hinsicht weckt.