e-Portfolio von Michael Lausberg
Besucherzäler

Kiwak, M./Neubauer, K.: Gärten des Jahres 2017

Callwey Verlag, München 2017

Die Gartenkunst kann schon im alten Ägypten zwischen 1550 und 1080 v. Chr. nachgewiesen. Aufgrund der umfangreichen archäologischen Ausgrabungen, Grabinschriften und Wandmalereien ist die Entwicklung der Gartenkunst im Alten Ägypten gut dokumentiert. Überliefert ist beispielsweise ein kleines Garten-Modell aus dem Grab des Meketre, einem Kanzler des Pharaos Mentuhotep II. (2061–2010 v. Chr.). Daher wissen wir, dass die Pyramiden, die heute in der Wüste stehen, einst von umfangreichen Gartenanlagen umgeben waren. Der religiöse Kult sah Blumen-, Speise- und Getränkeopfer zu Ehren der Toten und der Götter vor, so dass rund um die Tempel und Gräber Gartenanlagen gebaut wurden. In der Zeit von Ramses III. sind 513 Tempelgärten nachgewiesen. In diesen Gärten, die der Wüste mühselig abgerungen wurden, hatten künstlich angelegte Teiche zentrale Bedeutung. Weinlauben, Alleen, Gemüse- und Blumenbeete umgaben diese in streng symmetrischer Anordnung.

Bis heute hat sich die Gestaltung des Gartens grundlegend gewandelt und ist äußerst vielfältig geworden. Um die Anordnung und Philosophie der Gartenkunst gibt es logischerweise lebhafte Diskussionen, da es heterogene Sichtweise gibt.

Für die Autoren ist der Garten ist „ein Stück domestizierter Natur. Die Kulturleistung besteht darin, sein Wesen zu erfassen. (…) Selbst die berühmte, sogenannte pflegeleiste Variante, ist immer die Möglichkeit der Gestaltung, deren Grundregel darin besteht, dass man dem Stück Natur seine Beschaffenheit nicht wegzunehmen versucht.“ (S. 7)

In diesem Bildband geht um einen Überblick über die 50 schönsten „Gärten des Jahres“ 2017 im deutschsprachigen Raum. Jeder einzelne wird vorgestellt und mit pittoresken Motiven versehen, die Lust auf mehr machen. Dabei handelt es sich nicht nur um profane Gärten, sondern um die künstlerische und ideologische Widergabe der einzelnen handelnden Personen ihrer Vorstellung eines schönen Gartens. Dabei spielt natürlich die subjektive Meinung eine bedeutende Rolle, eine Einheitlichkeit ist auch nicht erwünscht.

Die hier vorgestellten Gärten sind eher Kunstwerke als nüchterne Nutzgärten. Der Bildband überzeugt durch eindrucksvolle Motive und die sachkundige Interpretation. Gartenfreunde werden an diesem Bildband ihre Freude haben, sehr zu empfehlen.