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Michael Wolffsohn: Deutschjüdische Glückskinder

Eine Weltgeschichte meiner Familie

dtv, München 2017, ISBN: 978-3-423-28126-3

Michael Wolffsohn ist einer der führenden Experten für die Analyse internationaler Politik und nicht zuletzt die Beziehungen zwischen Deutschen und Juden auf staatlicher, politischer, wirtschaftlicher und religiöser Ebene. Der Historiker und Publizist meldet sich regelmäßig zu wichtigen politischen, militärpolitischen, historischen und religiösen Fragestellungen zu Wort.

Im Judentum hat die Genealogie eine besondere Rolle. In der Thora wird Genealogie übersetzt mit toledot („Generationen“). Das Judentum ist eine Religionsgemeinschaft, bei der ebenso ein gemeinsamer ethnischer Hintergrund behauptet wird. Das Interesse an Genealogie rührt aus der schriftlichen Überlieferung der biblischen Stammlinien, wie es vor dem Hintergrund einer langen Verfolgungs- und Vertreibungsgeschichte zu sehen ist. Im 20. Jahrhundert führte der Holocaust zu einer verstärkten Rolle der jüdischen Genealogie, weil Überlebende versuchten, vermisste Familien­mitglieder zu finden oder das Andenken der Verlorenen zu bewahren.

In seinem neuen Buch stellt Michael Wolffsohn die Genealogie seiner Familie vor, weil „die Wolffsohnsche Familiengeschichte tatsächlich auch Weltgeschichte“ ist (S. 7) In diesem Buch versucht er „das Wechselspiel von großer Welt, kleiner Welt, Außenwelt und Innenwelt nachvollziehbar zu machen. Diese Geschichte hätte auch ihre Geschichte sein können.“ (S. 7)

Das Besondere an dem Buch ist die zeitgeschichtliche Relevanz der Angehörigen der Familie Wolffsohn. Von den einzelnen Personen wird die Brücke zur jüngeren Historie gezogen, so dass es nicht nur um biographische Werdegänge geht. Eine kurzweilige Lektüre, die Einblicke in persönliche Schicksale gibt.

 

Eintrag im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek:

ISBN: 978-3-423-28126-3 .