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Vasant Lad: Lehrbuch des Ayurweda

Allgemeine Prinzipien für Management und Behandlung

Band III, Narayana-Verlag, Kandern 2017

Ayurveda ist die älteste ganzheitliche Heilkunst der Menschheit. Und wer einmal eine Ayurveda-Kur erlebt hat, kennt das herrliche Gefühl, anschliessend wie neu geboren zu sein. Manche Wissenschaftler jedoch stellen ayurvedische Methoden trotz ihrer spürbaren Wirkung immer wieder in Frage. Denn die Grundlagen des Ayurveda stimmen so gar nicht mit den Ansichten der Schulmedizin überein.

Ayurveda ist das uralte medizinische System im alten Indiens. Einerseits ist Ayurveda als ganzheitliche Heilkunde in der Alternativmedizin anerkannt, andererseits gilt Ayurveda aber nicht als wissenschaftlich abgesichert. Letzteres ganz einfach deshalb, weil das Fundament des Ayurveda so völlig anders strukturiert ist als jenes der Schulmedizin. Ayurveda ist jedoch sehr wohl eine Wissenschaft – und zwar eine anpassungsfähige und individuelle Wissenschaft, welche die Vielfalt des Lebens so treffend widerzuspiegeln vermag.

Vasant Lad erhielt den Grad des Bachelor of Ayurvedic Medicine and Surgery (BAMS) im Jahre 1968 von der University of Pune, Indien und dann einen Master of Ayurvedic Science (MASc) im Jahre 1989 ebenfalls in Pune. Bevor er 1979 in die Vereinigten Staaten kam, diente Lad für drei Jahre als Ärztlicher Direktor im Ayurveda-Krankenhauses in Pune und bekam sieben Jahre lang an der Pune University College of Ayurvedic Medicine die Stelle des Professors für Klinische Medizin. Seine Ausbildung umfasst das Studium der westliche Medizin und Chirurgie sowie traditionelle Ayurveda-Medizin. Er gründete 1985 das Ayurveda-Institut. Seit 2000 sitzt Lad im Beraterteam für die Nationale Ayurvedische Ärztekammer sowie der California Association of Ayurvedic Medicine. Nachdem Lad in Band 1 die allgemeinen Prinzipien und in Band 2 die klinische Untersuchung beschrieben wurden, behandelt Band 3 die praktischen Grundlagen der ayurvedischen Therapie.

In seinem Fortsetzungsband erläutert Vasant Lad – mit Hilfe von verschiedenen Mitarbeitern und Förderern (S. 691ff)- die gesamte Bandbreite der Behandlungsmöglichkeiten des Ayurveda. Dabei erklärt er Schritt für Schritt die wesentlichen Elemente seiner ayurvedischen Gesundheitslehre. Dabei spielt die Nahrung eine wichtige Rolle. Der Grundpfeiler der ayurvedischen Therapie ist die Panchakarma-Kur, die in dem Buch ausführlich erklärt wird. Allen Erkrankungen liegt eine Überlastung des Körpers und/oder der Psyche zugrunde. Diese beruht entweder auf einer Übersäuerung des Körpers, einer Giftbelastung, einer psychischen Überlastung oder auf einer Kombination dieser Faktoren. Aus diesem Grund stellt die Panchakarma-Kur bei sehr vielen Erkrankungen eine große Hilfe dar. Hierzu zählen Erkrankungen des Verdauungssystems, des Herz-Kreislaufsystems, der Haut und der Gelenke ebenso wie Migräne, Depressionen und viele weitere Krankheiten. Auch chronische Erkrankungen sprechen hervorragend auf diese Kur an. Dennoch ist die Panchakarma-Kur nicht nur kranken Menschen zu empfehlen. Auch jene, die ihre Gesundheit erhalten und ihre Lebensqualität steigern möchten, sind mit dieser Empfehlung bestens beraten.

Dies wird ergänzt durch verschiedenste Ausleitungsmaßnahmen, individuelle Verjüngungsheilpläne und lindernde Therapien. Feinstoffliche Heilmethoden wie Klang- und Sprachtherapie, Massagebehandlung, Farb-, Geschmack- und Aromatherapie werden vorgestellt. Außerdem werden Yogaübungen, Atemtechniken (Pranayama) und der Einsatz von Heilkräutern und Ölen beschrieben. Ein sehr umfangreiches Sanskrit-Glossar gibt Hintergrundeinblicke in die Philosophie und Lebensweisheit des Ayurveda.

Für Anhänger der Ayurweda-Medizin bzw. der Naturheilkunde wird dieses Werk eine Bereicherung sein, Anhänger der Schulmedizin sollten sich eher nicht angesprochen fühlen.