e-Portfolio von Michael Lausberg
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Bakunins Philosophie des kollektiven Anarchismus
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Quellen und Literatur
3 Zum Begriff Anarchismus
4 Prägende Leitbilder in der philosophischen Entwicklungsphase Bakunins
4.1 Fichte
4.2 Hegel
5 Die Lehre Bakunins
5.1 Bakunins Frühsystem
5.1.1 Der idealistische Anarchismus
5.2 Bakunins Spätsystem
5.2.1 Politische Vorstellungen Bakunins
5.2.1.1 Politische Ziele
5.2.1.2 Politische Methoden
5.2.2 Die vier philosophischen Richtungen in Bakunins Spätsystem
5.2.2.1 Antiautoritäres Denken
5.2.2.2 Die materialistische Metaphysik
5.2.2.3 Die Revolutions-Metaphysik
5.2.2.4 Die Philosophie der Tat
6 Bakunins Wirkung
6.1 Russischer Anarchismus
6.2 Spanischer Anarchismus
6.3 Deutscher Anarchismus
7 Schlussbemerkung
8 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Abhängig vom jeweiligen weltanschaulichen und politischen Standpunkt existieren die unterschiedlichsten Einschätzungen über Michail Bakunin, durch dessen Wirken sich der Anarchismus zur revolutionären Massenbewegung entwickelte.
Sein Antipode Karl Marx stellte im Jahre 1869 fest: „Anarchie, das ist das große Paradepferd ihres Meisters Bakunin, der von allen sozialen Systemen nur die überschriften aufgenommen hat.”
[1]
Für den Antisemiten Richard Wagner berührte sich „ an diesem merkwürdigen Menschen eine völlig kulturfeindliche Wildheit mit der Forderung des reinsten Ideals der Menschlichkeit”.
[2] Walter Benjamin betonte, dass es seit Bakunin in Europa keinen radikaleren Begriff von Freiheit mehr gegeben hat.
[3] Die Lyrikerin Ricarda Huch bemerkte: „Das beständige Gefühl von der Relativität alles Irdischen verlieh ihm eine Leichtigkeit, eine Nachsicht, eine Gemütlichkeit und überlegenheit, die Marx bei aller Intelligenz und Charakterstärke nicht besaß.”
[4]
Bakunin schrieb selbst über sich: „ Mein Glück und meine eigene Würde im Glück und in der Würde aller, die um mich waren, zu suchen, das war mein Glaube, das war das Ziel, nach dem ich mein Leben gestrebt habe. Als meine heiligste Pflicht sah ich es an, mich gegen jede Unterdrückung zu empören ohne Unterschied, wer der Tyrann oder wer das Opfer war. In mir gab es immer viel Don-Quixoterie nicht nur in der Politik, sondern auch in meinem Privatleben; ich konnte vor einer Ungerechtigkeit nicht mein kaltes Blut bewahren, noch weniger vor einem offensichtlichen Akt der Unterdrückung.”
[5]
Dieser Ausspruch über sich selbst trifft sehr genau das Wesen Bakunins, der quer durch Europa für seine innere Unruhe immer neue Betätigungsfelder suchte und dessen Spuren aus der Geschichte der Revolutionen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht wegzudenken sind.
Wolfgang Eckhardt ist beizupflichten, wenn er schreibt, dass Bakunins Beiträge zur anarchistischen Theorieentwicklung lange Zeit unterschätzt wurden.
[6]
Deshalb ist aus Sicht des Autors an der Zeit, sich mit Bakunins Philosophie des kollektiven Anarchismus auseinandersetzen.
Zunächst einmal wird der Forschungsstand über Bakunin vorgestellt. Dann findet eine Annäherung an den Begriff Anarchismus statt. Danach werden die prägenden Leitbilder in der philosophischen Entwicklungsphase Bakunins (Fichte, Hegel behandelt. Weiterhin wird Bakunins Philosophie dargestellt, wobei zwischen dem Früh- und Spätsystem seines Denkens unterschieden wird. Außerdem wird seine Wirkung auf den russischen, spanischen und deutschen Anarchismus in Grundzügen skizziert. Schließlich folgt eine Schlussbemerkung, in der die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst und bewertet werden.
Fußnoten
  1.  ↑ Zitiert aus Wittkop, J.F.: Michail A. Bakunin, Reinbek bei Hamburg 1994, S. 138
  2.  ↑ Ebd.
  3.  ↑ Ebd. S. 139
  4.  ↑ Ebd.
  5.  ↑ Ebd. S. 7
  6.  ↑ www.bakunin.de zuletzt am 09.01.2008 eingesehen